Eine kurze und willkürliche Auswahl von Telekommunikationsabkürzungen. Sinn und Zweck ist eine kurze Erläuterung, nicht die allumfassende Definition und/oder Beschreibung der Abkürzung.
ISDN (Integrated Services Digital Network)
beschreibt einen internationalen Standard eines Kommunikationsnetzes und wird häufig mit diensteintegrierendes digitales Netz übersetzt. Alle neueren Anschlüsse werden in Europa nach dem Standard DSS1 (Digital Subscriber System No. 1) realisiert. DSS1 ist ein ETSI (Europäsisches Institut für Telekommunikationsnomen) spezifiertes Signalisierungsprotokoll für den ISDN-D-Kanal.
NTBA (Network Termination for ISDN Basic rate Access)
Der NTBA stellt ein Netzabschlussgerät an einem ISDN Basisanschluss dar. An einem Netzabschluss wird einem Telekommunikationsendgerät der Zugang zu einem Kommunikationsnetz bereitgestellt.
BRI (Basic Rate Interface)
ist der englische Begriff für den ISDN Basisanschluss. Dieser besteht aus zwei B-Kanälen á 64kbit/s (Sprache- und Daten) und einem D-Kanal mit 16kbit/s (Kontroll- und Signalisierungsinformation)
Es existieren zwei Betriebsarten des Basisanschlusses:
- Anlagenanschluss (point to point)
Es wird nur ein Gerät an den S0 Bus angeschlossen, z.B. die Telefonanlage. Dieser wird der TEI-Wert (Terminal Endpoint Identifier) 0 zugewiesen. - Mehrgeräteanschluss (point to multipoint)
Es können an 12 Anschlussdosen max. 8 angeschlossene Endgeräte (TE) ) betrieben werden. Jedoch dürfen von den 8 Endgeräten max. 4 Sprachendgeräte und 4 Geräte ohne eigene Stromspeisung sein. Die 8 Geräte erhalten dynamisch zugewiesene TEIs im Wertebereich zwischen 64 bis 127 von der Vermittlungsstelle.
PRI (Primary Rate Interface)
ist der englische Begriff für Primärmultiplexanschluss. Ein Primärmultiplexanschluss besteht aus min. 16 und max. 30 B-Kanälen, einem D-Kanal (Signalisierung) und einem Sychronisationskanal. In Europa ist solch ein Anschluss auch unter dem Namen E1 bekannt. Ein E1-Anschluss verfügt über 2048kbit/s Bruttoübertragungsrate (30x 64kbit/s B-Kanal, 1x 64kbit/s D-Kanal, 1x 64kbit/s Sychronisationskanal). Weitere bekannte Namen für diesen Anschluss sind PMx-Anschluss und S2M-Anschluss.
PBX (Private Branch Exchange)
Unter einer PBX versteht man eine Telefonanlage.
Telefonanlagen verfügen über interne und externe S0 Anschlüsse. Externe Anschlüsse dienen als Verbindung mit einem NT (Network Termination = Netzabschlußgerät, z.B. T-ISDN, Arcor-ISDN oder dem internen S0-Port einer weiteren ISDN-Telefonanlage), interne S0-Anschlüsse zur Verbindung mit einem TE / TA (Terminal Equipment/Terminal Adapter, z.B. Telefon, Anrufbeantworter, etc.).
RTP Protokoll (Real-Time Transport Protocol)
Protokoll zur unterbrechungsfreien Übertragung von Datenströmen über Netzwerke basierend auf IP-Technologie.Im Rahmen der VoIP Telefonie sorgt das Protokoll bei den Standards H.323 und SIP für die Übertragung der Gesprächsströme.
SIP (Session Initiate Protocol)
Protokoll zur Steuerung von Kommunikationssitzungen zwischen x Teilnehmern. Das Netzwerkprotokoll ist in der RFC3261 (Request for Comments) spezifiziert.
SIP-Proxy
SIP Proxys leiten SIP Verbindungen weiter und ermöglichen den Empfang von SIP Verbindungen hinter einem NAT. Die eigentliche Sprachübertragung (RTP-Verbindungen) werden nicht angetastet. Dies sorgt bei einer Verbindung hinter einem NAT (Network Address Translation) für Probleme bei der Sprachübertragung. Eine mögliche Lösung des Problems ist ein SIP fähiger Router, der einen internen SIP/RTP-Proxy zur Verfügung stellt und die Paketanfragen entsprechend korrigiert.
SIP-Trunk / SIP-Trunking
Beim klassichen SIP-Verfahren benötigt jedes Endgerät einen eigenen Zugang mit Benutzername und Kennwort. Unter einem SIP-Trunk wird eine Technik verstanden, die es bei VoIP-Telefonanlagen ermöglicht mit einem Zugangsaccount viele Rufnummern/Endgeräte verwalten/erreichen zu können, sog. Direct Dial In (DDI), das Verfahren wird SIP-DDI genannt.
Bei Nutzung des SIP-DDI Verfahrens übernimmt die VoIP-Telefonanlage die Verwaltung der Durchwahlnummern komplett. Bei der Anmeldung beim Telekommunikationsanbieter registriert die Telefonanlage eine Stammnummer und einen Rufnummerndurchwahlblock.
SIP-Gateway
Ein SIP-Gateway schafft den Übergang von der IP-Telefonie zum öffentlichen Telefonnetz (PSTN = Public Switched Telephone Network).